Ludwigsburger Schlossfestspiele
Junge Klänge: Alles auf Anfang
In den Fußgängerzonen unverhältnismäßig stark vertreten, auf den Konzertbühnen eher unterrepräsentiert: Das gemeinhin als Schifferklavier geschmähte Akkordeon macht es dem Zuhörer nicht gerade leicht, sich in das Instrument zu verlieben. Um diesen Zustand zu beenden, hat der Deutsche Musikwettbewerb erstmals das Akkordeon als Solokategorie ausgeschrieben – und mit Maciej Frackiewicz prompt einen begnadeten Preisträger hervorgebracht. Gemeinsam mit den ebenfalls ausgezeichneten Streichern Ioana Cristina Goicea und Maciej Kulakowski setzt er für die Schlossfestspiele nun einfach "alles auf Anfang". Ob mit einer abenteuerlichen Bearbeitung von Dmitri Schostakowitschs berühmtem Klaviertrio, alter Musik in neuem Gewand von Alfred Schnittke und Ilkka Kuusisto oder einem polnischen Komponisten der jüngsten Generation: Die drei Musiker finden ihre ganz eigenen Definitionen des Neubeginns. Dem Urzustand in seiner reinsten Ausprägung widmet sich das Trio in Sofia Gubaidulinas "Silenzio". Nicht das Wort war am Anfang, sondern die Stille und aus der erwächst langsam und liebevoll die Musik.