Drachenherz
Kein Platz für Helden
Ehre, Treue und Verrat in Günnis Kleinstadt-Clique – die Siegfried-Sage neu erzählt als Musical im Hier und Heute.
Günnis Clique ist echt cool. Findet Günni jedenfalls. Sonst ist aber wenig cool in der mitteldeutschen Kleinstadt, in der viele arbeitslos sind und die meisten Erwachsenen apathisch vor der Glotze sitzen. Dann kommt Fred und der ist anders: Er hat Ideen und was im Kopf. Mit Fred macht alles mehr Spaß. Fred ist schon bald Günnis bester Gefolgsmann in der Clique. Hagen könnte kotzen. Günnis bester Mann war doch immer Hagen. Und wenn einer das Recht hat, Günnis Schwester Jenny den Hof zu machen, dann doch wohl er! Mit einem Wort: Fred geht Hagen schwer gegen die Ehre.
Ehre ist ein wichtiges Stichwort in „Drachenherz“: Ehre, Verrat, Treue – keine besonders aktuellen Themen? Im Gegenteil: Was man tut, wie man kämpft und vor allem wofür – das sind die großen Fragen, die Jugendliche an die Gesellschaft stellen und deren Beantwortung eher dürftig ausfällt. Diesen Fragen geht „Drachenherz“ nach und hat sich dafür die Siegfried-Sage ausgeliehen, um sie im Hier und Jetzt sowie mit den Mitteln des Musicals neu zu erzählen. Nur auf den ersten Blick überrascht wie genau die alte Sage den jungen Protagonisten in Herz und Hirn schaut. Der Verrat, das Thema der Siegfried-Sage, ist universell und passiert jeden Tag wieder – direkt vor unserer Haustür. Die Autoren Wolfgang Böhmer und Peter Lund arbeiten seit mehr als zwanzig Jahren zusammen und kreierten zahlreiche erfolgreiche Bühnenwerke. Ihr Musical „Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm“ wurde 2016 als „Bestes Musical des Jahres“ ausgezeichnet.