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Warum es das Horn sein musste, weiß er nicht mehr. Aber dass er unbedingt dieses Instrument und kein anderes spielen wollte, war Felix Klieser schon im Alter von vier Jahren klar. Inzwischen gehört er zu den Besten seines Fachs. Das Unglaubliche ist: Weil Felix Klieser ohne Hände auf die Welt kam, bedient er die Ventile des Instruments mit den Zehen seines linken Fußes. »Fußnoten – Ein Hornist ohne Arme erobert die Welt« heißt seine Biografie. Sie schildert, wie er durch Mut und Beharrlichkeit das Unmögliche möglich machte. Seinen Kindheitstraum, einmal die berühmten Hornkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart zu spielen, hat er auf die brillanteste Weise erfüllt: Ihre Einspielung war lange in den Top Ten der deutschen Klassik-Charts vertreten.

Ebenso berühmt wie diejenigen von Mozart sind die Hornkonzerte von Richard Strauss. Das erste, ein jugendlicher Wurf voll ungebändigter Musizierfreude, komponierte er mit nur 18 Jahren als Huldigung an seinen Vater Franz Strauss, der Solo-Hornist im Münchner Hoforchester war. Kein Werk des Aufbruchs, sondern krönender Abschluss ist Joseph Haydns letzte Sinfonie Nr. 104. Mit ihr vollendet Haydn seine 35 Jahre währende Beschäftigung mit dieser Gattung. Klassisch im tiefsten Sinn ist diese Musik – oder mit den Worten Goethes: »Diese seine Werke sind eine ideale Sprache der Wahrheit. Sie sind vielleicht zu überbieten, aber nicht zu übertreffen.«