Walter Sittler: Weihnachten mit Erich Kästner
Ein Vorweihnachtsabend
Typisch Kästner: Dieses Weihnachts-Special ist gleichzeitig eine literarisch-musikalische Deutschland-Revue über die Jahre 1920 bis 1950.
Für Erich Kästner war der Winter eine besondere Zeit. Kein Wunder, dass einige seiner schönsten Geschichten in den kalten Monaten spielen, nicht nur die Klassiker „Das fliegende Klassenzimmer“ und „Drei Männer im Schnee“. Nach den großen Erfolgen ihrer beider Kästner-Stücke „Als ich ein kleiner Junge war“ und „Prost Onkel Erich!“ haben Martin Mühleis und Libor Síma auf Bitten vieler Veranstalter für Walter Sittler & Die Sextanten jetzt ein drittes Kästner-Programm erarbeitet.
Diese winterliche Geschichte ist geschickt montiert aus Essays und Erzählungen, Weihnachtsgedichten und Auszügen aus Romanen des Autors. Erich Kästner aber wäre nicht der Dichter, als der er geliebt und geschätzt wird, würde er das Sujet „Weihnachten“ nicht nutzen, um dabei seinen analytischen Blick auf die Zeit und den Menschen zu richten. Kästners Werk nämlich ist prall gefüllt mit autobiographischen Details. In fast allen seinen Texten erzählt er von sich und seiner Zeit – als einer der wichtigsten Chronisten des vergangenen Jahrhunderts, als humorvoller Beobachter und scharfzüngiger Mahner von nicht zu bremsender Aktualität.
Auch dieses Weihnachtsprogramm ist also „typisch Kästner“: Melancholische und ironische Texte wechseln sich ab, eine Kästner-typische Melange aus Humor und Sachlichkeit. Libor Síma, der auch die Bühnenmusiken der beiden anderen Kästner-Stücke komponiert hat, hat für die außergewöhnliche Besetzung der Sextanten die schönsten europäischen Weihnachtslieder neu arrangiert. Und so ist dieses „Weihnachts-Special“ eine literarisch-musikalische Deutschland-Revue über die Jahre 1920 bis 1950.