Richard Siegal /Ballet of Difference
From Whom They All Sprung
Ein Ballett über den Ursprung des Lebens und das Chaos, das in den Kosmos eindringt.
Erneut vertieft sich Richard Siegal in einen kreativen Dialog mit anderen Künstlern, schreibt mit seinem „Ballet of Difference“ die Attacke des modernen Spitzentanzes ins digitale Zeitalter fort. Im September 2019 wird Siegals neuestes Werk „From Whom They All Sprung“ in Köln uraufgeführt, wenig später ist es in Ludwigsburg zu sehen.
Die Anregung dafür bezieht der Amerikaner aus der choreografischen Arbeit seines Landsmanns Merce Cunningham, der Ikone des postmodernen Tanzes. Speziell aus dessen legendärem Werk „Ocean“ aus dem Jahr 1994, das die Idee des kurz zuvor verstorbenen Komponisten John Cage verwirklichte, das Orchester kreisförmig um das Publikum herum zu platzieren.
Der Titel „From Whom They All Sprung“ beruft sich auf den Gott Okeanos, die Personifikation eines gewaltigen, die Welt umfließenden Stroms, der auch als Ursprung allen Lebens gilt, „aus welchem alle entsprangen“. Inspiriert von Cunninghams zirkulär organisierter und mathematisch perfekt strukturierter Tanzarchitektur, sprengt Siegal den Kreis als Form. Er lässt, als Reflex auf die ökologischen und gesellschaftlichen Umstände der Gegenwart, das Chaos in den Kosmos eindringen. Auch musikalisch orientiert sich der Choreograf bei seiner Auseinandersetzung mit dem ozeanischen Prinzip an der ursprünglichen Idee: Die elektroakustische Neukomposition arbeitet mit Original-Aufnahmen von Cage und umhüllt das Publikum.
Spieldauer: ca. 2 Std.