Le Villi

Anna und Roberto feiern Verlobung in ihrem Dorf im Schwarzwald. Bald darauf muss Roberto einer Erbschaft wegen nach Mainz reisen, wo er einer verführerischen Fremden verfällt. Anna fühlt sich von ihm verraten und stirbt aus Gram. Ihre Seele vereinigt sich mit den Willis, den Seelen toter Frauen, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben. Roberto kehrt voller Schuldgefühle zurück, doch er wird von den Willis in einen rasenden Tanz verwickelt.

Eine Geschichte zwischen Liebe und Verrat, Rache und Reue, stimmungsvoll schaurigen Naturszenerien und dem geisterhaften Gesang verirrter Seelen: Alphonse Karrs romantische Erzählung »Les Willis«, in der sich junge Frauen in rächende Geister verwandeln und die als Grundlage des Erfolgsballetts »Giselle« allgemeine Bekanntheit erlangte, inspirierte Giacomo Puccini zu seiner ersten Oper überhaupt. Bereits als junger Komponist beweist Puccini sein großes dramatisches und melodisches Talent und schafft ein überraschendes Stück Musiktheater, in dem sich sinfonisch gestaltete Orchesterpassagen mit großen solistischen Szenen und Chor-Tableaux abwechseln. Das traditionsreiche Nationaltheater Mannheim mit seinem klangschönen Chor und exzellenten Orchester sind die idealen Interpreten für dieses Frühwerk des Verismo. Packende Rollenporträts geben Irakli Kakhidze, Evez Abdulla und Astrid Kessler, die im Forum am Schlosspark bereits in den letzten Spielzeiten als Sieglinde in »Die Walküre« und Elsa in »Lohengrin« umjubelt zu erleben war.