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Glanzstücke aus dem künstlerischen Schaffen dreier Choreografen aus Israel
Zeitgenössischer Tanz von seiner dynamischsten Seite – voller Energie und mit
ausgeprägter persönlicher Handschrift. Der rote Faden: Alle Choreografen sind gebürtige Israelis, arbeiten aber heute mit und für führende Compagnien auf der ganzen Welt. Und alle drei Produktionen markierten bedeutende Stationen in ihrer künstlerischen Karriere.
Hofesh Shechter erkundet mit „Uprising“ die extrem physische, virile Seite des Tanzes. Sieben Männer, barfuß und lässig in T-Shirts und Hosen gekleidet, voller Unsicherheit und doch voll latenter bis unverstellter Aggressivität. Die Sehnsucht nach Gemeinschaft liegt im Clinch mit brutalem Dominanzstreben. Den Takt gibt die Musik vor: peitschende, elektronisch verzerrte Rock-Sounds, komponiert vom Profi-Schlagzeuger Shechter selbst. Ein starkes Statement!
Auch Gai Behar und Sharon Eyal, lange Jahre Tänzerin und später Hauschoreografin für Ohad Naharins Batsheva Company, liefern ihre internationale Visitenkarte ab. Für Gauthier Dance kreieren sie eine neue Stuttgarter Fassung von „Killer Pig“: besetzt mit sechs Tänzerinnen, wie bei der Uraufführung, doch kondensiert auf 30 radikale Minuten. Rätselhafte Amazonen in perfekt synchronen Formationen und verzweifelten Ausbrüchen, die jedes Klischee vom weiblichen Tanz sarkastisch pulverisieren – die herbe Ästhetik und präzisen Bewegungen bilden das ideale Gegenstück zu Shechters „Uprising“.
Der im Bunde ist Ohad Naharin, der mit seiner Batsheva Dance Company als Großmeister des Tanzes aus Israel gilt. Der Erfinder der Gaga-Methode vertraut Gauthier Dance erneut ein Stück an. Nur dass man statt ein Stück lieber das Stück sagen sollte. Schließlich schuf er mit „Minus 16“ ein echtes Signature Piece, das längst Kultstatus erlangt hat. Wie in einem Kaleidoskop vereint es unterschiedlichste Episoden, Musiken und Stimmungen, die Naharin jeweils neu arrangiert und variiert – vom entfesselten Stuhlkreis mit kraftvollen, orientalisch angehauchten Gesängen bis zum entrückten Pas de deux zu Antonio Vivaldis Stabat Mater. Eine unglaublich intensive Gruppenerfahrung für Tänzer und Publikum!
Spieldauer: 2 Std. 10 Min.
