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Auf so viele Reisen hat Mourad Merzouki seine Zuschauer in über 30 Jahren mitgenommen: Er traf mit seinen Hip-Hop-Tänzern auf Zirkusartisten und Boxer, Barockmusiker und Luftakrobaten, entdeckte immer neue, andere Welten und widerlegte dabei eine Menge Klischees. Der Choreograf – einer der allerersten, der den Hip-Hop salonfähig machte und von der Straße auf Frankreichs Bühnen brachte – stellt sich nach dem Zirkus, der Digitaltechnik, dem Sport, dem Wind oder der Schwerelosigkeit nun einfach die Frage nach der Zeit, die an uns vorbeizieht und uns mit zunehmendem Alter herausfordert. "In `Beauséjour´ erforsche ich den Körper im Angesicht der Zeit. Ich denke neu und bewusst über Bewegung und körperliche Leistung nach", sagt Merzouki. "In meinem Alter und nach 30 Jahren auf der Bühne haben Tänzer nicht mehr die gleiche Beziehung zum Körper wie am Anfang. Ich habe mich dafür entschieden, eine Choreografie über den alternden Körper zu entwickeln."

"Beauséjour" ist die Utopie einer Vergangenheit, die durch Erinnerungen wieder auflebt, wie auch einer Gegenwart, in der gealterte Körper ein neues Leben erfahren. Zudem ist es eine echte choreografische Herausforderung für die Hip-Hop-Tänzer von Merzoukis Compagnie Käfig, die sich komplett neue Bewegungen aneignen mussten, um einzigartige Charaktere zu verkörpern, die weit entfernt von ihren üblichen Darstellungen auf der Bühne sind. Aus diesen liebenswerten und originellen Charakteren erschafft Merzouki eine neue Vision des Schönen, in der sich der Tanz frappierend universell und generationsübergreifend darstellt.