Konzert-Abo
SWR Symphonieorchester
Zum ersten Mal begegnet sind sich Richard Wagner und Anton Bruckner 1865 in München, bei einer Aufführung von „Tristan und Isolde“. Im September 1873 besuchte Bruckner Wagner in Bayreuth, im Gepäck hatte er zwei Sinfonien, seine zweite und dritte. Eine davon wollte er Wagner widmen, dieser selbst sollte sich aussuchen, welche. Der Abend muss in ein gemeinsames Bier-Besäufnis gemündet haben, jedenfalls konnte sich Bruckner am nächsten Tag nicht erinnern, auf welche Sinfonie Wagners Wahl gefallen war. Auf Nachfragen erfuhr er: die dritte. Und so widmete er das Werk „dem unerreichbaren, weltberühmten und erhabenen Meister der Dicht- und Tonkunst in tiefster Ehrfurcht“, wie es auf dem sorgfältig kalligraphierten Titelblatt heißt. Dass Wagner diese Sinfonie geschätzt und zur Aufführung empfohlen haben soll, hat Bruckner behauptet; authentische Äußerungen Wagners dazu sind nicht überliefert. (Auszug aus dem Programmhefttext von Martin Ebel)