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SWR Symphonieorchester
Begriffe wie „Stand des musikalischen Materials“ oder „Fortschrittsdenken“ sind Olivier Messiaen ebenso fremd wie Verbote oder Scheuklappen. Er denkt anders als seine Kollegen, nicht so sehr an Aufbruch oder Neuanfang. Aus Messiaens Werkreihe, der so genannten „Tristan-Trilogie“ der Mittvierziger-Jahre, stammt die „Turangalîla-Sinfonie“. Mit Isolde und König Marke hat diese Tristan-Interpretation jedoch wenig zu tun. Messiaen erklärt: „Keineswegs wollte ich ›Tristan und Isolde‹ von Wagner oder ›Pelléas et Mélisande‹ von Debussy, um nur die beiden größten ›Tristans‹ auf musikalischem Gebiet zu nennen, ›nachschreiben‹ ... Ich habe für mich lediglich den Gedanken einer schicksalhaften Liebesbeziehung ausgesucht, einer ausweglosen Liebe, die ihrer Natur nach zum Tode führt, ja recht eigentlich den Tod herbeiruft. Gemeint ist eine Liebe, die über das Körperliche, ja über das Geistige hinausweist und sich zu kosmischen Größenordnungen ausweitet.“