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SWR Symphonieorchester
Das zweite Klavierkonzert ist eigentlich das erste. Beethoven ist noch nicht Beethoven, das Vorbild Mozart ist kaum zu überhören, doch der unverwechselbare Ton ist schon da. Große Geister können sich die Einflussnahme anderer Genies leisten und sind doch ganz bei sich. Das gilt auch für Johannes Brahms, der Beethoven als einen Riesen ehrte, aber auch ein wenig fürchtete. Als Brahms seine Zweite in D-Dur abschloss, kann freilich von einem Einfluss nicht mehr die Rede sein, allenfalls in dem Sinne, dass er die sinfonische Form von Beethoven als Verpflichtung übernahm. „Ich habe noch nie so was Trauriges, Molliges geschrieben: die Partitur muss mit Trauerrand erscheinen “ , schreibt er scherzhaft an seinen Verleger. Immerhin weht eine schöne Wehmut durch die Musik, die dem Leben und einer naturnahen Empfindsamkeit verpflichtet ist.