Stuttgarter Kammerorchester
Bis an die Grenze
Wer den Namen des polnisch-jüdischen Russen Mieczyslaw Weinberg, der unvorstellbar schwere Zeiten in Krieg und Stalinismus durchlebte, bisher noch nie gehört hat, wird beim ergreifenden, lebensbejahenden Concertino von 1948 aus dem Staunen nicht mehr herauskommen: Wie kann es sein, dass die Welt diesen Komponisten immer noch so wenig kennt? Hundert Jahre zuvor vollendete Felix Mendelssohns sein letztes Werk, ein Streichquartett in f-Moll, als Reaktion auf den plötzlichen Tod seiner Schwester Fanny. Bereits in seiner Jugend und als einer der ganz wenigen seiner Epoche hatte er die Genialität in Beethovens letzten Streichquartetten voll erkannt. „Er wollte Musik für die Ewigkeit schreiben, und er war der Erste, der das wusste, dass er das tut“, beschreibt Antje Weithaas das Phänomen Beethoven. Über die Berliner Weltklasse-Violinistin und ihre Einspielung von Beethoven-Sonaten mit Dénes Várjon schwärmte zuletzt Radio Bremen, sie sei eine echte Beethoven-Flüsterin. „So kann Beethoven klingen, wenn er wirklich Note für Note ernst genommen wird.“