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Stuttgarter Kammerorchester
CONCERTO FUNEBRE
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„Er litt unsäglich an der Zeit, an der Verwahrlosung und Achtung aller Humanität, an ihrer Verlogenheit, ihrer Brutalität. Er sah, wohin der Weg ging.“
Karl Amadeus Hartmann ahnt bereits in den Zwanziger Jahren, wie viele andere Kunstschaffende mit feinen Antennen, die Katastrophe voraus. Die Solostimme im Concerto funebre, hier interpretiert von Thomas Zehetmair, gibt allem, was Hartmann im Jahr 1939 „dachte und fühlte“, eine unvergessliche Stimme. Schostakowitsch schreibt sein 8. Streichquartett, als Opus 110a von Dirigent Rudolf Barschai für Kammerorchester gesetzt, im Jahr 1960 im zerstörten Dresden unter dem Eindruck von Zeitzeugen-Interviews und streng bewacht von der kommunistischen Zensur. Neben Eigenzitaten mit gewagtem Subtext durchzieht die fünf Sätze ein Motiv aus den Initialen „D Es C H“ – so als ob sich Dmitri Schostakowitsch selbst mit seiner ganzen Existenz jeder Form von Barbarei entgegenstellen wollte. Mit dem Motiv „B A C H“ signiert Bach sein letztes Werk, die Kunst der Fuge. Im Musikalischen Opfer lotet er ein Improvisationsthema von Friedrich dem Großen nach allen Regeln der Kanon-Kunst aus. Bachs Vermächtnis einer vollendeten Kunst wird bis ins 20. Jahrhundert nachklingen.