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Stuttgarter Kammerorchester
Opus 131
„Möchte doch Beethovens Beispiel Sie anregen, den armen Violinspielern, denen es, ausser der Kammermusik, so sehr an Erhebendem für ihr Instrument fehlt, aus Ihrem tiefen Schacht ein Werk an´s Licht zu ziehen ...“ (Der Geigenvirtuose Joseph Joachim an Robert Schumann)
So umwerfend muss Joachims Violin-Solo bei einem Beethoven-Abend in Schumanns Ohren geklungen haben, dass er sich zum Ende seines Komponistenlebens auf ein eher unbekanntes Terrain wagt und Konzertstücke für Joachim schreibt, wie die Fantasie C-Dur op. 131 von 1853. Lange Zeit als schwer einzuschätzendes Spätwerk vernachlässigt, ist sie heute eins von Schumanns „Traumstücken“. Beethovens Opus 131 von 1825 ist ebenfalls ein Spätwerk, in Taubheit entstanden, das vorletzte und seinem eigenen Urteil nach gelungenste seiner späten Streichquartette. Genau 100 Jahre nach Schumann, 1953, macht sich der ins amerikanische Exil ausgewanderte Österreicher Ernst Krenek mit seinem Opus 131 an ein Auftragswerk für das Stuttgarter Kammerorchester. Seit der Uraufführung unter Karl Münchinger nimmt die energiegeladene Sinfonietta einen besonderen Rang im SKO-Repertoire ein. Münchingers Nachfolger Thomas Zehetmair hebt Schumanns Fantasie als Solist und Dirigent in den schönsten Farben wieder „an´s Licht“.