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Staatsorchester Stuttgart
6. Sinfoniekonzert
Filigrane Klänge und starke Ausbrüche prägen Lisa Streichs Werk „Segel“, das mit dem Staatsorchester Stuttgart unter der Leitung von Duncan Ward seine deutsche Erstaufführung erlebt. Die junge, schwedische Komponistin, die im Fokus der Spielzeit 21/22 steht, schreibt Werke mit faszinierender Sogwirkung, die mühelos zwischen Diesseitigem und Jenseitigem zu changieren scheinen. Irdisches und Transzendentes begegnet sich auch in Alban Bergs Violinkonzert, das der früh verstorbenen Tochter von Alma Mahler und dem Architekten Walter Gropius gewidmet ist. Wie in einer Symphonischen Dichtung schildert Berg den heiteren Charakter des Mädchens und den Todeskampf, bis die Solovioline schließlich in himmlische Sphären entschwebt. Mit einem geheimnisvollen Schweben verklingt auch Alexander von Zemlinskys Orchesterphantasie „Die Seejungfrau“. Die unglückliche Liebe von Hans Christian Andersens Märchengestalt sowie ihre Verwandlung in einen Luftgeist erweckt Zemlinsky mit der schillernden, rauschhaften Klangsprache des Fin-de-siècle zum Leben. Vertonte er in dem leidenschaftlichen Werk etwa seinen eigenen Schmerz? Kurz zuvor hatte sich seine geliebte Alma mit Gustav Mahler verlobt und damit Zemlinskys Hoffnungen ein jähes Ende bereitet.