Kunst im Foyer
Kunst im Foyer ONLINE: Rotterdam - Ikonen der Moderne von Mies van der Rohe bis Rem Kolhaas
Kunst im Foyer ONLINE
KUNST im FOYER findet ONLINE statt. Anmeldung wird erbeten unter 0711 / 22477-20 oder info@kulturgemeinschaft.de. Mit der Anmeldungsbestätigung erhalten Sie den Zugangslink. Der Zutritt zum Meeting ist frei.
Rotterdam -
Ikonen der Moderne von Mies van der Rohe bis Rem Kolhaas
Referentin/Reiseleitung: Dr. Rita E. Täuber, Kunsthistorikerin
Reisedatum: 27.07.2023 - 31.07.2023
Kubushäuser und Rem Koolhaas
Der holländische Architekt Piet Blom experimentierte bereits in den 1970er Jahren mit auf den Kopf gestellten Würfelhäusern, bevor er 1984 in Rotterdam die um 45 Grad gedrehten „Kubus-Häuser“ realisierte - inzwischen gelten Sie als Ikonen postmoderner Architektur und innovativen Wohnens. Nachdem die Bewohner der Kubushäuser jahrelang von neugierigen Passanten belästigt wurden, eröffnete einer der Besitzer das Kubus-Museum (Kijk-Kubus). Unser Besuch macht unter anderem die alltäglichen Herausforderungen anschaulich, mit denen die Bewohner konfrontiert sind, wie zum Beispiel die Anschaffung und der Einbau von Möbeln in ein Gebäude ohne gerade Wände. Mit der Markthal kehrt Rotterdam zurück zu seinen Ursprüngen – das hufeisenförmige Gebäude mit eindrucksvollen Deckengemälden eröffnete 2014 in unmittelbarer Nähe des Flusses Rotte. Mit der „Vertical Town“ De Rotterdam vom Stararchitekten Rem Koolhaas, Erasmusbrücke und Luchtsingel entdecken wir bahnbrechende Projekte der Stadterneuerung der 1990er Jahre.
Museumspark Schaudepot Bojmans van Beuningen
Das Depot Boijmans Van Beuningen wurde am 5. November 2021 von König Willem-Alexander eröffnet. Das erste öffentlich zugängliche Kunstdepot, entworfen vom Architek-turbüro MVRDV, ist weltweit einzigartig und befindet sich neben dem Museum Boijmans Van Beuningen im Museumspark. Nirgendwo auf der Welt existiert ein solches Werkgebäude, das neben der Veröffentlichung der Museumssammlung auch einen Blick hinter die Kulissen der Museumsarbeit ermöglicht, die auch Privat- und Unternehmenssammlungen beherbergt. Das neue Depot ist ein Gesamtkunstwerk. Das Gebäude und die Gestaltung des Außenraums machen es zu einem neuen Rotterdamer Symbol. Nach dem ausführlichen Besuch des Museumsparks lassen wir den Tag mit einer Hafenrundfahrt ausklingen.
Weltkulturerbe Van Nelle und Villa Sonneveld
Ein Fassade aus Stahl und Glas, ein Meer aus Tageslicht am Arbeitsplatz - Die zwischen 1925 und 1931 erbaute Tabak-, Tee- und Kaffeefabrik Van Nelle gilt als Höhepunkt des Neuen Bauens und „must have“ für jeden Bauhaus-Fan. Le Corbusier hielt sie für „den schönsten Anblick der modernen Zeit“. Bei einem Rundgang durch das zum Weltkulturerbe zählende Architekturjuwel entdecken wir ein Meisterwerk des Funktionalismus. Mit der Villa Sonneveld erwartet uns anschließend ein weitere Ikone des Neuen Bauens. Auftraggeber der freistehenden Villa aus dem Jahr 1933 war Albertus Sonneveld, einer der Direktoren der Van Nelle-Fabrik. Die Architekten entwarfen ein Gesamtkonzept, in dem Architektur, Interieur und Design akribisch aufeinander abgestimmt sind und sich gegenseitig verstärken. Das Haus ist hell und geräumig, mit vielen Balkonen und großen Fenstern, die einen Blick auf das Grün des umliegenden Gartens bieten. Fast alle Möbel und Lampen im Haus stammen von der Firma Gispen, teilweise speziell für die Sonnevelds angefertigt. Genau diese Individualisierung verrät den Wunsch der Familie nach Luxus und Komfort. Somit ist das Sonneveld House kein dogmatisches Beispiel für Funktionalismus, sondern ein persönliches Lebensumfeld.