„Kunst“
Unterschiedliche Ansichten über ein Bild führen zum Zerbrechen einer langjährigen Männerfreundschaft. Psychologisch fein gezeichnete, bittere Komödie.
„Wenn es etwas gibt, was dich behindert, befreie dich davon oder schlag es nieder.“ (Seneca) – Wie jeder Mensch den Begriff „Kunst“ für sich definiert, was ihm gefällt, was er ablehnt, ist individuell verschieden und kann deshalb von dem anderen Kunst-Betrachter auch abschätzig als Geschmacksache abgetan und verurteilt werden. Wer Andy Warhol und die Postmoderne liebt, wird sich vielleicht nicht für Rembrandt erwärmen, oder gerade doch? – Fest steht: Über Kunst lässt sich (nicht) streiten, am Ende hat doch jeder für sich Recht...
Da steht also ein postmodernes Bild – „weiß mit weißen Streifen“ – und stellt die langjährige Freundschaft von Serge, Marc und Yvan auf eine entscheidungsschwere Probe. Nicht das Bild! Nein, wohl eher der Preis: Wer gibt denn 80.000 € für ein monochrom weißes Bild aus?! – Und kann dann nicht mal mehr drüber lachen!
Yasmina Reza sagte zu ihrem Stück: „Wenn Sie mit einem Freund lachen können, dann können Sie alle möglichen Differenzen mit ihm haben, denn eine Freundschaft ist jenseits von Meinungen begründet. Wenn man nicht mehr lachen kann, gewinnt die Meinung die Oberhand und es gibt nichts mehr jenseits von ihr, es gibt keine unsichtbaren Bande mehr, keine Gefühle.“