Kabarett Distel - Weltretten
Angela Merkel bastelt eine Zeitmaschine und katapultiert ihr Volk ins Jahr 2070 – und sich selbst in die Unsterblichkeit.
Deutschland steht vor einer politischen Wende: Die GroKo liegt in Scherben, die Volksparteien schrumpfen, die Flüchtlingskrise hat die AfD hochgespült. Und auch wenn ihr neuer Freund Macron ihr ab und zu noch ein Küsschen gibt, so richtig lieb hat Angela Merkel niemand mehr. Sie mimt jetzt nur noch die deutsche Kanzlerin und wenn das nicht besser wird, geht sie nicht mal als historische Figur in die Geschichte ein.
Genau der richtige Zeitpunkt für eine neue Kabarett-Komödie: In „Weltretten für Anfänger – Einmal Zukunft und zurück“ bastelt die Physikerin Merkel eine Zeitmaschine, damit sie ihr Volk in eine sorgenfreie Zukunft katapultieren kann und so selbst doch noch Unsterblichkeit erlangt. Also ab direkt nach 2070 – eine paradiesische Zeit, in der alles vollautomatisiert, satellitengesteuert und durchgehend komfortabel zugeht.
Die Zukunftsmaschine muss erst getestet werden. Es trifft das Ehepaar Marlies und Rolf Konnewitz. Sie ist eine überforderte Grundschullehrerin in Neukölln, er hält sich als arbeitsloser Akademiker mit drei Niedriglohnjobs über Wasser. Und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, wohnen die beiden aus Kostengründen beim Vater von Marlies, einem ebenso launischen wie cholerischen Querulanten. Die beiden fühlen sich als größte Looser der Stadt – und sagen deshalb für die Reise in die Zukunft sofort zu.
Dumm ist nur, auch Papa reist ungeplant mit. Aber die Zukunft ist super: Digitale Apparaturen assistieren den Menschen in allem, per Körper-Chip ist unbegrenztes Shoppen möglich, es gibt schnelle Lufttaxis und Butterfahrten auf den Mond… Doch langsam bekommt die schöne neue Welt Risse. Die Computer dienen der absoluten Überwachung, Schauspieler werden als Politiker engagiert, nicht anpassbare Menschen verschwinden oder werden durch Avatare ersetzt, Europa wurde von chinesischen Investoren aufgekauft und überall herrscht Wüstenklima. Die Konnewitzens merken, es ist nicht alles Gold, was Zukunft heißt. Als sich die Schlinge um sie selbst immer mehr zuzieht, müssen sie aktiv werden, um noch zu retten, was zu retten ist. Die Welt – oder zumindest sich selbst.