fort schreiten
In Konstantin Küsperts humorvollem Science-Fiction-Stück „fort schreiten“ ist die Menschheit nun tatsächlich zu weit gegangen und muss dringend von ihrem unbewohnbar gewordenen Heimatplaneten Erde evakuiert werden.
In einem letzten großen Schritt wird die Menschheit auf dem Generationenschiff GRANDA PASO zu einem neuen bewohnbaren Planeten reisen. 400 Jahre dauert das ungefähr, wenn nix schief geht. Aber natürlich geht so einiges schief. Ständig muss improvisiert werden, die Roboter werden aufmüpfig und man fragt sich, ob man nicht längst schon Sklave der selbstgeschaffenen KI ist, die einen in Sicherheit bringen soll.
Irgendwas stimmt ganz grundsätzlich nicht in dieser Menschheitsgeschichte voller Forschungsdrang und technologischer Errungenschaften. Wie ist man denn vom Jagen und Sammeln zu Massentierhaltung und Monokultur gekommen? Wie von Carl Benz großer Vision der Mobilität zu verstopften Straßen und verpesteter Luft? Warum hängt am Segen der menschlichen Innovationskraft immer auch ein Fluch mit dran?
Wie kann man denn als Mensch überhaupt sinnvoll voran schreiten, wenn schon der Bauplan fehlerhaft ist? Wenn immer wieder an der Schöpfung herum manipuliert werden muss, weil sie nicht gut genug, nicht schnell genug, nicht ertragreich genug ist?
Und während die Crew sich so ihre Gedanken macht, wie sie den menschlichen Neustart souverän meistern könnte, damit die schöne neue Welt nicht gleich wie die alte endet, meldet der Computer einen Asteroiden auf Kollisionskurs…
Mit viel schwarzem Humor führt Konstantin Küspert mit „fort schreiten“ in einem rasanten Reigen einmal quer durch die Menschheitsgeschichte hin zu den drängenden Fragen unserer Gegenwart.