Dialogues des Carmélites
Produktion der Opernschule der HMDK Stuttgart
Am 17. Juli 1794 wurden 16 Karmeliterinnen von Compiègne in Paris durch die Guillotine hingerichtet, da sie sich geweigert hatten, ihr Ordensgelübde zu brechen. Singend bestiegen sie das Schafott. Diese wahre Geschichte brachte der französische Komponist Francis Poulenc 1957 auf die Bühne.
Seine Oper erzählt mit großem Ausdruck eine Vielfalt an Gefühlen: Angst und Mut, Vertrauen und Zweifel, Sorglosigkeit und Panik. Die junge Adelige Blanche de la Force hofft, ihre ständige ?Angst vor der Angst? im Kloster zu überwinden, und der Glaube an Gott wird zum Zentrum ihrer Suche nach Sicherheit. Doch auch der geschützte Raum des Ordens wird durchlässig für die Ängste und Sorgen der Schwestern, zudem bricht sehr bald die historische Realität ein. Die Revolutionsgarden zwingen die Nonnen, ihr religiöses Leben aufzugeben, der Orden wird aufgelöst, alle Nonnen werden verhaftet. Blanche flieht, um am Ende doch aus innerer Überzeugung mit ihnen das Schafott zu besteigen. Endlich wird sie frei von ihrer Angst.
Diese Oper gehört wie keine andere den Frauen, in keinem anderen Stück finden sich so viele wichtige weibliche Partien. Vor allem aber gehört die Oper bis ins Heute denjenigen Frauen, die widrigsten gesellschaftlichen Repressionen ihrer Zeit trotzen und die Mut, Glauben und Standhaftigkeit bewiesen haben.