Neustart mit Vielfalt
Die Theaterhaus Jazztage gehen weiter!
Wir schreiben das Jahr 2020. Vom 09. bis 13. April sollten die 33. Theaterhaus Jazztage stattfinden. Am 12. März 2020 waren bereits 4500 Karten verkauft. Wir waren sehr zufrieden. Vorfreude, die einen Tag später, am 13. März 2020 in sich zusammenbrach. Die Regierung verkündete den sofortigen und radikalen Lockdown. Die Pandemie übernahm das Kommando. Corona hat 2020 und 2021 die geplanten Festivals verhindert.
Nun, 2022, wird es weitergehen! Die 33. Theaterhaus Jazztage können neu starten. Vielfältig und voller Überraschungen. Zehn Tage lang! Zum ersten Mal in dieser Länge. Nicht zuletzt wegen Corona soll das Festival entzerrt werden. Die Abende nicht mit Programm überfrachten, so dass die Besucherinnen und Besucher mehr Raum für sich haben. Zum Auftakt des Festivals gibt uns der großartige Jan Garbarek die Ehre. Sona Jobarteh, die am 11. April zu hören, zu sehen sein wird, war bereits 2020 im Programm, am 11. April 2020 sollte sie mit ihrer Band auftreten. Genau zwei Jahre später, am 11. April 2022, wird es Wirklichkeit. Der 11. April 2022 präsentiert den wunderbaren Charakterdarsteller Matthias Brandt mit seinem kongenialen Pianisten Jens Thomas. Alfred Hitchcocks „Psycho“ als Grundlage für Brandts Interpretation dieses filmischen Jahrhundertwerkes.
Dienstag, 12. April 2022, steht im Zeichen des Frank Dupree Trios und von Gisbert zu Knyphausen. Das Frank Dupree Trio gilt in der Jazzszene als „Upcoming Star“. Im Moment noch ein Geheimtipp, bald ein „Headliner“. Das Besondere bei diesem Konzert: Das Trio machte im Januar 2022 die CD „Blueprint“ ausschließlich mit Stücken des ukrainischen Komponisten Nikolai Kapustin. Am 12. April wird diese CD zum Verkauf angeboten. Die Einnahmen daraus gehen komplett auf eines der Hilfskonten für die Ukraine. Eine gute Aktion, die hoffentlich viele Unterstützerinnen und Unterstützerfindet. Spannung verspricht das Konzert von Kai Schumacher und Gisbert zu Knyphausen. Kai Schumacher gilt als „Wild Child der Klassik“. Der Pianist und Komponist kreiert zusammen mit Knyphausen einen ganz besonderen Sound: Lieder aus Schuberts „Winterreise“ und „Schwanengesang“ treffen auf Songs des erfolgreichen Singer-Songwriters Knyphausen.
Gründonnerstag, 14. April 2022. Der Abend mit Max Herre und Roberto di Gioia. Eine musikalische Weltreise unterstützt vom großartigen Saxophonisten Tony Lakatos, von Peter Gall am Schlagzeug und Christian von Kaphengst am Bass. Andreas Schaerer, der schweizer Vokalartist, ein Stimmkünstler von außergewöhnlichem Format, wird mit seiner Band „Hildegard lernt fliegen“ ebenso am Gründonnerstag zu erleben sein, wie die junge Perkussionistin Vanessa Porter, die zu den vielversprechenden musikalischen Talenten zählt.
Erika Stucky wird am Karfreitag mit ihrem Programm „Stucky undercover“, wie schon so oft, das Publikum begeistern und ihre Fangemeinde in Stuttgart weiter ausbauen, sehr zur Freude des Theaterhauses.
Am Karfreitag wird auch Roland Baisch mit seinem Swingtett wieder mal beweisen, dass er auch als Sänger überzeugt. Die Band, die Baisch begleitet, ist eine Ansammlung herausragender Musiker.
Allein dieses Line-Up wird das Konzert zum Ereignis werden lassen: Ostersamstag mit zwei Konzerten, die mal wieder die Vielfalt des Jazz bestens repräsentieren: Camille Bertauld & David Helbock als erster Teil des Abends, den das Trio Patrick Bebelaar, Christoph Beck und Frank Kroll zum gemeinsamen jazzmusikalischen Festmahl werden lassen. In der Halle T1, als Ergänzung, als weiterer Höhepunkt des Festivals „Respect – The Aretha Franklin Tribute. Eine Sweet Soul Music Produktion, die der herausragenden Künstlerin Aretha Franklin ein dementsprechendes Denkmal setzten wird.
Der Ostersonntag steht dem Tag davor in nichts nach: Nina Simone, wie Aretha Franklin eine weltweit geachtete Künstlerin und Vertreterin der Bürgerrechtsbewegung Amerikas. Ihr Leben, ihre Zeit, interpretiert von der wunderbaren Sängerin Fola Dada. Wer die neue Generation von Flamencojazz kennen lernen will, ist bei Daniel Garzía, Gerardo Nuñez und Ariel Bringuez an der richtigen Adresse. War Paco de Lucia, über mehrere Jahrzehnte hinweg, der Repräsentant des Flamencojazz, ist heute mit den Musikern dieses Konzerts die würdige Fortsetzung zu erleben.
Der Ostermontag steht im Zeichen von Richie Beirachs 75. Geburtstag. Ein Konzert mit seinem European Quartet und dem New Yorker Sirius Quartet wird diesen Anlass musikalisch beschreiben und Beirachs Schaffen adäquat wiedergeben. Den Abschluss des Festivals bilden das Jazz/Dance Fusion Project von Magnus Mehl und Roman Novitzky und das Konzert mit den beiden herausragenden Pianisten Iiro Rantala und Martin Tingvall.
Zehn Tage voller Qualität warten auf Ihren Besuch.
Werner Schretzmeier, Leiter Theaterhaus