Kunstcaching
Eine digitale Schatzsuche
Der Pantomime Pablo Zibes ist Kooperationspartner der Kulturgemeinschaft. Er bereitet derzeit die zweite Runde seines Projekts „KunstCaching“ vor. Er verrät uns, was es mit diesem Projekt auf sich hat.
Was genau ist Kunstcaching?
„KunstCaching“ ist eine digitale Schatzsuche. Es ist ein Stadtspaziergang, bei dem es darum geht, einzelnen Stationen zu suchen und zu finden. Sie sind jeweils mit einem QR-Code markiert. Diese QR-Codes können dann mit einem Smartphone eingescannt werden, worauf ein ca. 1-minütiges Video erscheint, auf dem ein Künstler oder eine Künstlerin oder sogar eine ganze Gruppe eine Performance abliefert. Im Anschluss an diese kurze Performance folgt ein Rätsel, dessen Lösung zur nächsten Station führt.
Wer ist daran beteiligt und was ist Ihre Rolle bei dem Projekt?
Beteiligt sind rund 50 Künstler und Künstlerinnen, die ein breites Spektrum an Kunstformen abbilden. Unterstütz wird das Projekt von diversen Kultureinrichtungen, darunter neben dem Landtag von Baden-Württemberg auch Theater, Museen und andere Einrichtungen. Die Kulturgemeinschaft gehört von Anfang an zu den Unterstützern. Ich selbst bin Leiter des Projekts. Ich hatte die Idee und habe hunderte von Stunden für die Antragstellung zugebracht. Es freut mich, dass man mir Vertrauen schenkte und das Projekt verwirklicht werden konnte. Der neue dritte Weg „KunstCaching“ wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Stuttgart, LBBW-Stiftung und vom der pbb Stiftung für Kunst und Wissenschaft.
Wie und an welchen Orten findet diese Schatzsuche statt?
Die Schatzsuche ereignet sich in der Stadtmitte, Startpunkt ist der Schillerplatz. Alle Stationen sind per Fuß erreichbar und befinden sich in der Nähe derjenigen Kultureinrichtungen, die daran beteiligt sind. Es wird drei verschiedene Wege mit insgesamt 30 Kunsterlebnissen geben. Jede der drei Routen dauert etwa 90 bis 120 Minuten. Auch noch sehr wichtig zu erwähnen ist, dass jede Station für besonders Interessierte ebenfalls Infos über die jeweiligen Künstler und die Stuttgarter Kultureinrichtung bereithält.
Was können die BesucherInnen erwarten und wie kann man teilnehmen?
Von Anfang an war es unser Anspruch, regional ansässige Künstler und Künstlerinnen für dieses Projekt zu gewinnen. Gleichzeitig sollten auch ein breites Feld von Kunstrichtungen angeboten werden. Das Programm umfasst eine große künstlerische Bandbreite, die von Popmusik bis hin zu klassischer Musik reicht, aber genauso Schauspiel, Kabarett, Artistik und Clownerie miteinschließt. Die Teilnahme erfolgt ganz einfach ohne eine App mit einem Smartphone über die Internetseite des Projekts, www. kunstcaching.de. Dort gibt es auch eine Spielanleitung. Die Teilnahme ist kostenfrei, die Routen sind rollstuhlgerecht.
Ab wann startet die Schatzsuche?
Zurzeit finden die Dreharbeiten zur dritten Route statt. Aber ab Mitte April wird es dann so weit sein, dass Teilnehmende unter drei Wegen wählen können. Wir haben auch die Rätsel überarbeitet, sie sind jetzt anspruchsvoller geworden.
Welche Ideen liegen diesem Projekt zugrunde?
Eine grundlegende Idee hinter dem Projekt ist, neues Publikum für die beteiligten Kultureinrichtungen zu finden. Andererseits sollen auch kulturinteressierte auf Kultureinrichtungen in Stuttgart aufmerksam gemacht werden, die sie so nicht besucht hätten oder die sie bisher nicht bemerkt hatten. Es geht darum, Brücken zu bauen zwischen den Kulturbetrieben, eine Vernetzung der Kultureinrichtungen zu schaffen, ein Schaufenster für die Kunst-und Kulturszene zu sein. Ziel ist es, junges und altes Publikum anzusprechen und so auch in Krisenzeiten die regionale Kunstszene zu fördern.
Wie war die Resonanz auf die erste Runde?
Das Projekt verlief sehr erfolgreich, ich habe viel Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen erhalten und auch von den verschiedenen Kunst- und Kulturbetrieben. Darüber hinaus wird “KunstCaching” noch in diesem Jahr nach dem Stuttgarter Modell in einer weiteren Stadt an den Start gehen. Dieses Projekt wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Es liegen auch schon Anfragen von anderen Städten vor, was mich enorm freut. Ich hoffe, diese auch bald realisieren zu können.
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.kunstcaching.de und über meine Arbeit als Künstler https://www.pablo-zibes.de.
Die Fragen stellte Jutta Schäfer