Tristan & Isolde
Le Ballet du Grand Théâtre de Genève
Joëlle Bouvier konzentriert sich auf das Innenleben der Liebenden: Wagners Drama in einer Choreografie voll dunkler Anmut und Intelligenz.
„Grüß mir die Welt!“, ruft Isolde ihrer treuen Freundin Brangäne zum Abschied zu, als sie sich selbst und Tristan mit einem Trank vergiften will. Die stolze irische Königstochter will ihren Verlobten rächen und liebt doch dessen Mörder. Dieser Tristan bringt sie übers Meer zu König Marke, mit dem Isolde aus politischen Gründen vermählt wird …
Von alles verzehrender Liebe, von bitterem Verrat, von der Sehnsucht nach Nacht und Tod erzählt Richard Wagners Musik, zu der Joëlle Bouvier das Liebesdrama in einer abstrahierten, stark metaphorischen und doch ganz klar entwickelten Tanzfassung choreografierte. Sie konzentriert sich auf das Innenleben der Liebenden, spiegelt deren Gefühle wider, zeigt die raue Schiffsreise, den Zauber der Nacht und „des Welt-Atems wehendes All“, in dem Isolde ertrinken will.
Mit den ausdrucksstarken Tänzern des Genfer Balletts setzt die Französin Bouvier der berühmten Musik eine fast zurückhaltende, nie pathetische Choreografie voll dunkler Anmut und Intelligenz entgegen. So lässt sie Wagners unendlicher Melodie Raum zu wirken und zieht das Publikum durch leidenschaftliche Bewegung in die Intensität dieser todgeweihten Liebe hinein. Für ihr Werk erhielt Bouvier 2016 von der französischen Kritikervereinigung den Preis für die beste Tanzproduktion.
UNIVERSUM TANZ. Die gemeinsame Reihe von Forum am Schlosspark und Kulturgemeinschaft
Spieldauer: 1 Std. 25 Min.